CDU, SPD und Grüne im Bundestag wollen erneut verhindern, dass die AfD Vertreter in das Parlamentarische Kontrollgremium (PKGr) entsendet. Dieses Gremium überwacht die deutschen Nachrichtendienste BND, MAD und BfV. Die Entscheidung stützt sich auf sicherheitspolitische Bedenken und grundsätzliche Zweifel an der demokratischen Zuverlässigkeit der AfD.

«Die AfD ist eine Sicherheitsgefahr auch für die nachrichtendienstliche Zusammenarbeit mit unseren Partnern», sagte Roderich Kiesewetter (CDU) dem Tagesspiegel. Ein AfD-Mitglied im Gremium könne zu einem «immensen aussen- und sicherheitspolitischen Schaden» führen. Die Partei sei, so Kiesewetter, ein «verlängerter Arm des Kreml» und gelte als «antidemokratisch und in Teilen rechtsextremistisch».

Auch der SPD-Abgeordnete Ralf Stegner kündigte an, bei jeder AfD-Kandidatur mit «Nein» zu stimmen. Die Partei bekämpfe die Demokratie «national wie international» und dürfe daher nicht in ein Gremium gelangen, das laut Stegner «die Demokratie vor ihren Feinden schützen» soll.

Der Vorsitzende des PKGr, Konstantin von Notz (Grüne), erklärte, er gehe nicht davon aus, dass AfD-Kandidaten die nötige Mehrheit erhielten. «Ich habe zur Kenntnis genommen, dass es den Kandidaten der AfD in der Vergangenheit nicht gelungen ist, genügend Stimmen zu bekommen», sagte er dem Tagesspiegel. Zudem verwies er auf Warnungen der Sicherheitsbehörden, wonach weite Teile der AfD als «gesichert rechtsextrem» eingestuft würden.

Die AfD reagierte empört: «Die Blockadehaltung der Altparteien gegenüber der AfD – der zweitstärksten politischen Kraft im Bundestag – ist ein alarmierendes Signal für den Zustand unseres Landes und entlarvt nebenbei die wahren Feinde der Demokratie», sagte der Abgeordnete Martin Hess der Jungen Freiheit. Er bringe 27 Jahre Erfahrung als Polizeihauptkommissar mit – eine Qualifikation, die für das PKGr von Bedeutung sei.

Die Wahl der PKGr-Mitglieder erfolgt zu Beginn einer neuen Wahlperiode mit absoluter Mehrheit im Bundestag. In der vergangenen Legislaturperiode wurden bereits AfD-Kandidaten mehrheitlich abgelehnt.