Früher war auf Greta Thunberg noch Verlass, um das Ende des Planeten zu beschreiben. «Tödliche Hitzewellen, Wildfeuer und Dürre», sagte sie etwa im Sommer 2021 der Erde voraus. 

Inzwischen fällt Thunberg als Antiheldin aus, wenn es um Klimawandel geht. Sie ist jetzt eine Heldin des Antisemitismus.

So müssen unsere Journalisten nun selber die Apokalypse des erhitzten Planeten beschwören. Das können sie inzwischen ebenso gut, wie das Greta konnte.

Wir listen heute mit Vergnügen die Voraussagen der Medien für den kommenden Sommer auf. Sensiblen Weltwoche-Lesern allerdings raten wir von der weiteren Lektüre ab. Sonst werden sie erfahren, dass sie den Sommer 2025 nicht überleben. Denn sie werden verglühen und dann verdunsten.

Unsere Medienrundschau der brennenden Erde ordnen wir in aufsteigender Reihenfolge, also von Panik über Riesenpanik bis Totalpanik.

Diesen Sommer drohe ein «schlimmer Dürresommer», weiss das Handelsblatt. Das sei noch gar nichts, warnt Pro Sieben, es komme vielmehr zu einem «historischen Dürresommer».

Nun kommt die Süddeutsche Zeitung um die Ecke und prophezeit einen «Hitzesommer». Das sei noch gar nichts, wirft darauf die «Tagesschau» ein, es komme zu einem «Rekord-Hitzesommer». Der WDR legt noch einen Zacken zu und weissagt einen «höllischen Hitzesommer».

Das sind natürlich schon mal starke Ansagen zum kommenden Weltenfeuer. Auf den anderen Redaktionen zerbrechen sie sich darum schwer den Kopf, wie sie diese Untergangsszenarien noch toppen könnten.

«Einen Katastrophensommer» beschwört der Spiegel. Es drohe ein «Monster-Sommer» gibt die Bild noch eins drauf. Noch besser ist die Frankfurter Rundschau, die gar «einen Höllensommer» an die Wand malt.

Für pyromanisch Interessierte ein kurzer Hinweis, wie heiss es in der Hölle tatsächlich ist. Der heilige Johannes beschrieb die Hölle als «Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt». Der Brennpunkt von Schwefel liegt bei 250 Grad Celsius. In der Hölle hat es also mindestens 250 Grad.

Natürlich sparten die Redaktionen auch nicht mit Ratschlägen, wie man die Gluthitze von rund 250 Grad in diesem Sommer überleben könnte, auch wenn das Überleben unwahrscheinlich erscheint. «Lockere, helle Kleidung tragen, ausserdem Hut oder Kappe», weiss das ZDF. Geo empfiehlt «Strandurlaub in Schweden». Und bei Grosseltern in warmen Wohnungen rät Bild zu einer «vorübergehenden Ausquartierung».

Zur Interpretation können wir es kurz machen, weil wir alle den altbekannten Reflex kennen. Auf den Redaktionen musiziert ständig und überall das Panikorchester, egal, welche Partitur gespielt wird. Ist es im Sommer etwas heisser, verschmort die Menschheit. Legt bei Wahlen die falsche Partei zu, geht die Demokratie unter. Verdoppelt man die Militärausgaben nicht, überfällt der Russe Berlin. Kommt es zu Protesten gegen die Migration, sind die Nazis zurück an der Macht. Und taucht die deutsche Wirtschaft ein bisschen, ist das Image der Nation weltweit am Boden zerstört.

 

Es gibt keinen Merksatz, der die Medien nachhaltiger geprägt hat als der Satz «Only bad news are good news». Der Satz entstand schon im 17. Jahrhundert in England.

Verwunderlich daran ist nur, dass die Medien nie daraus lernen, wenn ihr düsterer Alarmismus vom Untergang der Demokratie bis zum Untergang der Menschheit stets wie ein Luftballon platzt. Beim Klimathema kann man das besonders schön für 2024 nachzeichnen.

Vor einem Jahr überschlugen sich die Medien mit ebenso erhitzten Wahnvorstellungen. Es drohe der «Höllensommer des Jahrtausends», vermeldeten die Blätter von Münchner Merkur bis Kölner Express. Bei Temperaturen von weit über 40 Grad, so die Prognose, könnte sogar der Rhein austrocknen.

Und was geschah? Der meteorologische -Sommer 2024 begann mit enormen Niederschlagsmengen und Schnellfall bis in tiefere Lagen. Dann blieb es bis August wochenlang kalt, mit wenig Sonne und viel Regen. «Unwetter, Nässe, Kälte: Wo bleibt das ‹Sommer›-Märchen?», -fasste der SWR die getrübte Lage zusammen.

Unser Ratschlag denn zum Sommer 2025. Kaufen Sie sich einen neuen Regenschirm. Den können Sie im Notfall immer noch als Sonnenschutz verwenden. 

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