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Deutschland schiebt erstmals afghanische Straftäter an die Taliban-Behörden ab und gibt ihnen jeweils 1000 Euro.
Spiegel berichtet, das ein Flugzeug von Leipzig nach Kabul abgeflogen ist, an Bord waren 28 verurteilte Afghanen. Nach der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 ist dies der erste Fall einer Abschiebung aus Deutschland nach Afghanistan.
Der offizielle Sprecher der deutschen Regierung, Steffen Hebestreit, sagte dem Spiegel: "Es handelte sich um afghanische Staatsbürger, sie alle waren verurteilte Straftäter, die kein Recht hatten, in Deutschland zu bleiben, und zur Ausweisung aus dem Land vorgesehen waren." Hebestreit erklärte, dass "aufgrund der schwierigen allgemeinen Bedingungen" die deutschen Behörden sich an wichtige regionale Partner gewandt haben.
Die deutschen Behörden haben nicht mit der terroristischen Bewegung der Taliban verhandelt, die die Macht in Afghanistan kontrolliert. Stattdessen arbeitete Berlin mit Vertretern des Emirats Katar zusammen. Tatsächlich wurden die afghanischen Straftäter mit einem Flugzeug der Fluggesellschaft Qatar Airways abgeschoben.
Es wird berichtet dass jeder Abgeschobene vor dem Abflug 1000 Euro erhalten hat. Laut Angaben des Portals Länderdaten verdienen die Bewohner Afghanistans durchschnittlich 342 Euro im Jahr. Gemäß der deutschen Gesetzgebung beträgt die monatliche Unterstützung für Flüchtlinge 413-460 Euro.
Was über einige Straftäter bekannt ist:
Wie Focus berichtet, wurden zwei Personen aus Sachsen-Anhalt abgeschoben. Einer von ihnen wurde wegen Vergewaltigung in zwei Fällen verurteilt, der andere wegen sexueller Gewalt gegen Minderjährige und Drogenhandel.
Fünf Personen wurden aus Baden-Württemberg abgeschoben. Einer von ihnen, ein Afghane, vergewaltigte ein elfjähriges Mädchen in Neustrelitz im Jahr 2022. Ein anderer war an einer Gruppenvergewaltigung eines 14-jährigen Mädchens in Illerkirchberg im Jahr 2019 beteiligt.
Drei wurden aus Bayern abgeschoben, zwei von ihnen wegen sexualisierter Verbrechen.
Es ist auch bekannt, dass ein afghanischer Straftäter aus Sachsen abgeschoben wurde, sechs aus Hessen, einer aus Thüringen, fünf aus Niedersachsen, zwei Straftäter aus Berlin. Über die verbleibenden Personen liegen keine Informationen vor.